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Neues Leben erleben

Frauen- Mutter- und Kind-Gesundheit

Im Jahr 2000 wurden von den UN-Staaten die Millenium Development Goals (MDG) verabschiedet.

Das MDG Nr. 5 legte das Ziel fest, bis zum Jahre 2015 die Müttersterblichkeitsrate um Dreiviertel (auf 5,5 %) zu senken. Dieses Ziel wurde jedoch weltweit nicht erreicht.

Prozentual haben auch die Industriestaaten, oder sog. Erstweltländer, dieses Ziel nicht erreicht.  Numerisch besteht aber gerade in den sog. Entwicklungsländern dringlicher Handlungsbedarf.
Im Jahr 2010 beispielsweise, war die Müttersterblichkeit im Süd-Sudan mit 2054 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten am höchsten, während Estland mit nur 2/100.000 weltweiter Vorreiter war. Deutschland lag mit 7/100.000 auf Platz 164 von 184 Ländern, Sierra Leone mit 890/100.000 an viert höchster Stelle.

Gestationsdiabetes

ist eine Glukosetoleranzstörung, die während der Schwangerschaft auftritt. Die Pathophysiologie des Gestationsdiabetes entspricht zu einem großen Teil der des Typ-2- Diabetes. Auf der Basis einer genetischen Prädisposition spielen vor allem Übergewicht und der Lebensstil (Ernährung, Bewegung) der Frauen eine große Rolle.

Präeklampsie

und deren Formen HELLP-Syndrom und Eklampsie sind Bluthochdruck-Erkrankungen in der Schwangerschaft.
Beide Formenkreise: Präeklampsie und Gestationsdiabetes gehen mit Endothelschäden der Gefäße einher – sowohl der Plazenta, als auch der mütterlichen Gefäße.

Es liegt daher nahe, daß die EVFM sich gerade diesen beiden schwangerschafts-assoziierten Erkrankungen widmet und sich für Präventionsprogramme engagiert.

Präeklampsie und Gestationsdiabetes sind ein gravierendes Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind.

Durch Komplikationen wie: fetale Makrosomie, Geburtsstillstand, retro-plazentares Hämatom, disseminierte intravasale Gerinnung, post partale Blutung, intra-uteriner Fruchttod, fetale Wachstumsretardierung und iatrogene Frühgeburtlichkeit, stellen diese Formenkreise gemeinsam die weltweit häufigsten Ursachen der Müttersterblichkeit und perinataler Morbidität und Mortalität dar.

Nur durch optimale Schwangerschaftsvorsorge-Programme und Hightech-Medizin (Labormedizin, Sonographie, Doppleruntersuchung, Intensivmedizin und Neonatologie) sind die Komplikationen dieser Schwangerschaftserkrankungen in westlichen Ländern in Schach zu halten. Durch die Gewährleistung dieser Medizin in den Industriestaaten tritt die öffentliche Wahrnehmung dieser schweren Erkrankungen als Bedrohung in den Hintergrund. Schwangerschaft wird nicht mehr als potentiell lebensbedrohlicher Zustand, sondern als ein Life-Event wahrgenommen.

Fact ist aber, daß auch hier zu lande die meisten Schwangerschaftskomplikationen auf den Präeklampsie-Formenkreis und Gestationsdiabetes zurück zu führen sind. Allein die Frühgeburtlichkeit, oder die Sectiorate sind nur zwei Beispiele davon.

Die EFVM engagiert sich in unterschiedlichen flankierenden Maßnahmen für die Mutter- und Kind-Gesundheit. Schwerpunkt liegt dabei auch hier auf sog. Non-Metropol-Regionen in Deutschland, sowie Low-Resource-Settings der Subsahara-Zone.

In Zusammenarbeit mit dem Princess Christian Maternity Hospital in Freetown, Sierra Leone, soll durch ein Study-Nurse-Programm ein Gestationsdiabetes-Register und ein Präeklampsie-Register eingerichtet werden. Außerdem wurde ein Austausch- und Ausbildungsprogrammen für junge Assistenzärzt/innen der Gynäkologie und Geburtsmedizin zwischen Deutschland und Sierra Leone ins Leben gerufen.